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PETER PIKL

Ein Schauspieler ist ein Mensch, dem es gelungen ist, die Kindheit in die Tasche zu stecken und sie bis an sein Lebensende darin aufzubewahren.
Max Reinhardt

 

Voll Dankbarkeit und in ehrendem Andenken verabschieden wir uns von unserem langjährigen Intendanten Peter Pikl, der am 19. Februar 2018 von uns gegangen ist.
Er hat die Geschicke der Komödienspiele Porcia 19 Jahre lang gelenkt als „Prinzipal – als Erster unter Gleichen“. Seit 1974 Ensemblemitglied unter Herbert Wochinz, hat er als Intendant von 1996 – 2014 in 32 Produktionen Regie geführt und unzählige Rollen verkörpert. Er war Schauspieler mit Leib und Seele. Sein Herz hat ganz für die Komödienspiele geschlagen und für sein Ensemble, das er selbst als seine „Familie“ bezeichnet hat. Sein kluger Blick hat das Theater immer als Einheit zwischen Schauspielern und dem „hochverehrten“ Publikum gesehen – in diesem Sinne hat er den Verein der Freunde der Komödienspiele mit gegründet. Wir alle werden ihn liebend und in ehrender Erinnerung in unseren Herzen behalten.

Peter Pikl bei den Komödienspielen Porcia

1972 war Peter Pikl nach vier Jahren Festengagement in Deutschland ( Trier und Oberhausen ) nach Wien ans Theater der Jugend und Theater an der Wien gekommen, um mit Peter Gruber „Die Leiden des Sancho Pansa“ im Zentrum, und „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ im Theater an der Wien zu erarbeiten. Herbert Wochinz meldete sich als Besucher zu einer Vorstellung an und vereinbarte danach ein Treffen mit Pikl in seinem Stammcafe, dem Cafe Museum. Ohne viele Vorreden machte Wochinz sogleich Angebote: Für eine Gastspielreise nach Palma di Mallorca war Pikl als Kagler in „Wiener Blut“ und als Frosch in „Die Fledermaus“ eingeplant. Ferner bot er ein Jahresengagement am Stadttheater Klagenfurt für die Spielzeit 1973 / 74 und natürlich ein Engagement für den Sommer 1973 bei den Komödienspielen Porcia. Ganz so „glatt“ ging es nicht, wie Wochinz sich das vorstellte, da Pikl für Som- mer und Herbst 73 einen Vertrag für eine Fernsehserie beim Bayerischen Rundfunk zugesagt hatte, aber Porcia betreffend verabredete man sich für den Sommer 1974. Nachdem Herbert Wochinz Pikls Gattin, Traude Gmeinböck kennen gelernt hatte, wurde auch sie nach Klagenfurt und Spittal (Porcia) engagiert.

Von 1974 bis 1989 wurden es 31 Produktionen unter Herbert Wochinz, der immer Regie führte, in denen Peter Pikl als Protagonist mitwirkte. Von 1990 bis 1996, in der Aera Ferkai, waren weder Peter Pikl, noch Traude Gmeinböck im Ensemble Porcia. 1996 berief der Vorstand der Komödienspiele Peter Pikl zum Intendanten der Institution. Von da an führte Peter Pikl bei 32 Produktionen Regie, obwohl mit der Intendanz Pikl immer wieder auch andere Regisseure eingeladen wurden. Klaus Gmeiner, Reinhard Schwabenitzki, Albert Tisal, Lutz Hochstraate, Werner Schneyder, Guido Huonder, Fritz Muliar, so wie Kolleginnen und Kollegen aus dem Ensemble, wie Georg Clementi, Martin Leutgeb, Reinhardt Winter, Florian Eisner, Markus Tavakoli, Elfriede Schüsseleder, Dominik Kaschke und Angelica Ladurner.

Peter Pikl stand in diesen 19 Jahren, von 1996 bis 2014, in 23 Rollen auf der Bühne. Es war nie die Absicht Pikls die Programme der Komödienspiele jeweils unter ein Motto zu stellen.

Es war eher der Ehrgeiz da die Stücke breit gefächert vom Thema her anzubieten um ein vielseitig interessiertes Publikum zu gewinnen, was weitgehend auch gelungen ist.

Im letzten Jahr seiner Intendanz, im Sommer 2014, gab Peter Pikl ein Interview über seine Zeit bei Porcia, seine schönsten Momente, das Ende einer Ära und die "Familie Porcia“, wie er das Ensemble gerne nannte. Das ganze Gespräch gibt es
hier zum Ansehen: