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Salamanca Galerie

Bezahlt wird nicht

Dario Fo

 

Premiere: 15.07.2018

Schloss Porcia, Spittal/Drau

Tempo, tempo! Schnell eingepackt, versteckt und die Beute nach Hause geschafft! Wie wäre es, wenn wir die Preise im Supermarkt endlich selbst festlegen würden? So viel zahlen, wie uns angemessen erscheint. Oder eben gar nichts zahlen für das, was man zum Leben braucht. Wieso sollten Frauen wie Antonia und Margherita, die Tatkraft und Mut besitzen, sich immer von den Männern vorschreiben lassen, was rechtens ist und was nicht? Lästige Aufsichtspersonen wie Carabinieri werden im Schrank versteckt, Diebsgut in einen Sarg gefüllt, weil der sich dafür besonders eignet – ausgleichende Gerechtigkeit nennt man das. Selbstregulierung des sozialen Ungleichgewichtes, die mit Geschick und Schnelligkeit verteidigt werden muss, denn – sind wir uns ehrlich – von sozialer Gerechtigkeit sind wir heute noch weit entfernt.

 

BESETZUNG

Mit einer Ausstellung von ALFRED HRDLICKA in Kooperation mit dem STRABAG KUNSTFORUM. Die Ausstellung ist jeweils eine Stunde vor Beginn der Vorstellung in der Salamanca Galerie zu besichtigen. 

Mit: Markus Achatz, Christopher Ammann, Sonja Kreibich, Michael Köhler, Walter Ludwig, Katharina Solzbacher 

Regie: Alexander Kratzer

Assistenz: Teresa Hofer

Ausstattung: Natascha Maraval, Mareile von Stritzky 

DARIO FO

Dario Fo (* 1926; † 2016) galt als Kommunist und Komödiant, dessen Waffe die Satire und dessen Ziel es war, die Welt besser zu machen und ist einer der meistgespielten italienischen Dramatiker unserer Zeit. 

Der 1926 als Sohn einfacher Leute in dem kleinen Dorf San Giano geborene Fo studierte in Mailand Architektur und Kunst, als der Zweite Weltkrieg dazwischenkam. Seine Eltern waren aktiv im antifaschistischen Widerstand: Der Vater, ein Sozialist und Bahnangestellter, schmuggelte Flüchtlinge in die Schweiz und seine Mutter pflegte verwundere Partisanen und auch Fo half, bevor er eingezogen wurde. Nach dem Krieg beendete er sein Architekturstudium und begann zu schreiben. Ab 1950 war er Mitglied des Theaterensembles von Franco Parenti und Radiomoderator mit selbstverfassten politisch, satirischen Monologen über biblische Themen. Infolge von Protesten der katholischen Kirche wurde die Sendung abgesetzt. Mit seiner Frau Franca Rame gründete er die Fo-Rame Company bei deren Produktionen er nicht nur die Stücke schrieb und Regie führte, sondern auch die Bühnen- und Kostümbilder entwarf und gegebenenfalls die Musik komponierte. Die Uraufführungen fanden gewöhnlich im Piccolo Theater in Mailand statt, bevor sie im ganzen Land auf Tournee gingen. Bereits in den 60er Jahren wurde er international gespielt und erhielt 1997 den Literaturnobelpreis. 

Er war zeitlebens nicht nur in seinen Stücken politisch engagiert, sondern auch immer wieder eine kritische Stimme der italienischen Öffentlichkeit – besonders, wenn es um soziale Gerechtigkeit ging. 

ALFRED HRDLICKA

1928-2009 - Er wäre heuer 90 Jahre alt geworden!

Bildhauer, Maler, Zeichner, Druckgrafiker, schuf Skulpturen, Bühnenbilder und Mahnmale. War ein großer europäischer Einzelgänger, Professor für Bildhauerei und prinzipieller Verweigerer von Ehrungen und Orden.

In seinem figurativ-expressiven Stil, der dem Realismus verpflichtet ist, thematisiert er die Machtverhältnisse dieser Welt: Die Unterdrückung der kleinen Leute, Krieg, Gewalt und Faschismus. Wie man in dieser Umgebung Komödie spielen kann? – Hier und diese Komödie erst recht!

 

Werkthemen:

- Machtverhältnisse dieser Welt
- Unterdrückung kleiner Leute
- Macht und Ohnmacht in der Geschichte
- Machtverhältnisse, bedrückende Lebensverhältnisse
- Krieg, Gewalt, Faschismus
- Oper, Theater, Musik, Literatur

 

1946 - 1952 Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Albert Paris Gütersloh und Josef Dobrowsky
1953 - 1957 Studium der Bildhauerei ebenfalls an der Akademie bei Fritz Wotroba
1960 Erste Ausstellung „Skulptur, Malerei und Grafik“ zusammen mit Fritz Martinz in der Wiener Zedlitzhalle
1964 Vertreter Österreichs bei der 32. Biennale in Venedig gemeinsam mit Herbert Böckl
1971 - 1973 Professor für Bildhauerei, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
1973 - 1975 Professur, Hochschule für bildende Künste Hamburg
1975 - 1986 Professor für Bildhauerei, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
1986 - 1989 Professor für Bildhauerei, Universität der Künste Berlin
1989 Berufung an die Universität für angewandte Kunst Wien

 

Bedeutende Arbeiten

1968 - 1972 Plötzenseer Totentanz in Berlin-Plötzensee
1981 Skulptur "Die starke Linke" im Gedenken an Friedrich Engels in Wuppertal
1983 - 1986 Gedenkmal "Hamburger Feuersturm" und "Untergang der KZ-Häftlinge" am Hamburger Dammtor
1988 - 1991 Mahnmal gegen Krieg und Faschismus in Wien Albertinaplatz
2006 Bronzebüste von Robert Schumann vor dem Schumannhaus in Bonn-Endenich

 

Zyklen von Zeichnungen und Radierungen

- Französiche Revolution
- Deutscher Bauerkrieg
- Revolution 1848
- Schach
- Fritz Haarmann
- Johann Joachim Winckelmann
- Franz Schubert
- Richard Wagner
- Adalbert Stifter
- Rudolf Nurejew
- Leo Tolstoi
- Auguste Rodin
- Pier Paolo Pasolini

 

Bühnenbilder

1982 Faust I und II, Bonner Schauspielhaus
1992 Luigi Nono: Intolleranza, Stuttgart
1994 König Lear, Schauspielhaus Köln
2001 Ring des Nibelungen, Meiningen

 

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