Theaterwagen Porcia
DIENER ZWEIER HERREN
CARLO GOLDONI / H.C. ARTMANN
Premiere: 13.05.2018
Theaterwagen Porcia
Santo Cielo! So ein Stress! Er möchte doch alles so gut machen, dem Chef gefallen, einen anderen Job noch dazu machen, also auch dem anderen Chef gefallen, viel verdienen oder zumindest genügend, um sich ordentlich zu ernähren. Bitte jetzt kein Burnout! Armer Truffaldino, erster Vertreter der heutigen Managergeneration, die sich verzweifelt durch das Berufsleben mogelt. Smeraldina, witzig und frech, sollte dringend liebend eingreifen. Dann noch Beatrice, also Federigo – Was jetzt: bartloser Mann oder Emanze? – und ihr Florindo: Mörder oder Held? Pantalone, das Establishment, steht erst einmal im Weg. Brighella vertritt die neue Generation der Erfolgsköche. Dio! Wer kennt sich da aus? „Die Liebe lässt uns große Dinge tun“, sagt Beatrice. Das hoffen und sollten wir...
BESETZUNG
Mit: Markus Achatz, Christopher Ammann, Sonja Kreibich, Michael Köhler, Walter Ludwig, Katharina Solzbacher
Porcia Wagenfassung und Regie: Angelica Ladurner
Assistenz: Veronika Firmenich
Ausstattung: Natascha Maraval, Mareile von Stritzky
Musik: Ossy Pardeller
Kampfchoreografie: Josef Borbely
CARLO GOLDONI
Carlo Goldoni wurde 1707 als Sohn eines angehenden Arztes in Venedig geboren. Aufgrund des Berufes seines Vaters zog er schon in seiner Kindheit viel umher und dort muss es auch passiert sein, dass der kleine Goldoni erste Berührungen mit dem Theater – mit umherziehenden Theaterensembles – machte. Es muss Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, denn das Theater bestimmte ab diesem Zeitpunkt sein Leben. Obwohl er zunächst an der Universität in Padua studierte und 1731 seinen Doktor der Jus erhielt, schrieb er nebenbei bereits für das Theater und als er kurz darauf als Advokat nach Venedig zurückkehrte, schien er genau am richtigen Ort zu sein: Venedig – eine Stadt, die nur so übersprudelte vor Leben und Kultur, mit unzähligen Theatern und Verlagen, Musik und Maskenbällen, aber auch das Spiel und die Korruption kannte. Er pendelte zwischen seiner Arbeit als seriöser Advokat und Autor, der mit Theatergruppen durchs Land zog, bis er sich schließlich ganz dem Theater verschrieb. 1745-1746 entstand sein erster großer Erfolg Diener zweier Herren und es sollten viele große folgen.
Goldoni entwickelte die Comedia dell’arte weiter und begründete die Charakterkomödie. Der große Ruhm blieb ihm trotz Stellung am französischen Hof als Sprachlehrer zu Lebzeiten trotzdem verwehrt – er starb 1792 an dem Tag, an dem die Nationalversammlung seine zu Revolutionszeiten entzogene Rente wieder bewilligte.
Seine Stücke spiegeln auch die Umstände ihrer Entstehungszeit wieder: So zeigen sie oft den Niedergang des Adels und das aufstrebende Bürgertum.
DER THEATERWAGEN
Der Theaterwagen Porcia spielt an besonderen Orten, die durch diese fahrbare Bühne zur Theaterkulisse werden: auf Dorf- und Stadtplätzen, in Schulhöfen und auf Firmengelände, auf Wiesen und auf Berggipfeln. Und alle können sich daran erfreuen: Die, die einen Sitzplatz haben ebenso wie die, die zufällig vorbeigehen. Ob sie sich nun hinsetzen, oder nur stehenbleiben, nach kurzem wieder weitergehen, am Boden hocken – sie alle sind verzaubert, lachen und haben Freude daran.
Es ist immer ein besonderes Ereignis, ein Fest, ein Event, wenn der Theaterwagen vorfährt, wenn sich von Zauberhand die Rampe öffnet und ein lustiges Ensemble in bunten Kostümen ausspuckt- nie so, wie man es erwartet, immer anders, immer neu. Kultur kommt in alle Orte, die sich daran erfreuen. Und Kultur kann so lustig und erfreulich sein! Und man muss nicht immer weit wegfahren, um sie zu erleben.
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