KARL ANTON FLECK
(Wien 1928 – 1983 Wien)

Karl Anton Fleck, Selbstportät Atelierhaus

KAF, 1974, Magister Theodoricus Fleck

KAF, 1974, Theodoricus als Evangelist Matthäus
Der Zeichner Karl Anton Fleck wurde am 9.6.1928 im Bezirk Ottakring in Wien geboren. 1942 beginnt der eine vierjährige Lehre als Tiefdruckretuscheur bei Chwala Druck im 7. Wiener Bezirk. Sein zeichnerisches Talent wurde bereits in der Gewerbeschule entdeckt, so dass der 16-jährige eine Sondergenehmigung für Aktzeichnen in der Volkshochschule erhielt. Die folgenden Jahre widmete es sich der Musik, spielte Schlagzeug und Gitarre in verschiedenen Jazzclubs und wurde ordentlicher Hörer in der privaten Lehranstalt für moderne Musik. 1948 kehrte er in seinen erlernten Beruf zurück, wo er die bei der Firma Chwala tätige Dina PILEK kennen lernte und am 1.9.1951 heiratete.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse waren so prekär, dass er 1953 einen lukrativen Job in Hälsingborg/Schweden annehmen musste. Dort begann er wieder zu malen, Gedichte zu verfassen und stellte seine vorwiegend informellen Landschaftsbilder 1955, 1956 und 1958 auch aus, kehrte aber 1958 wieder nach Wien zurück. Er selbst bezeichnet seine Wien-Rückkehr als „blauäugig“. In Wien interessiert sich niemand für seine Kunst und er musste wiederum in seinen Brotberuf zurückkehren, wo er bis zur Schließung der Tiefdruckabteilung 1974 verblieb. Künstlerisch gab es viel Lob und Anerkennung, wirtschaftlich war die Rückkehr ein Debakel !
Ende 1964 wird erkennbar, dass sich KAF, inzwischen sein „Markenzeichen“, sich langsam von der Abstraktion löst, um immer häufiger figurative Elemente in seine Zeichnungen einzubinden. Über sein weiteres künstlerisches und persönliches Fortkommen möchte ich gerne im kommenden Sommer erzählen. Soviel sei heute schon gesagt: Das größte zeichnerische Talent des vergangenen Jahrhunderts – nicht nur Österreichs - mit Ausnahme von Egon Schiele hätte viel mehr Beachtung verdient !!!
KAF stirbt am 5.12.1983 an den Folgen seiner Alkoholkrankheit in seinem Atelier. Er wird am 23.12.1983 am Zentralfriedhof Wien in einem Ehrengrab beigesetzt.
Text: Wilhelm Weiß

Wir bedanken uns herzlich bei dem STRABAG Kunstforum.
VERNISSAGE

09. Juli 2023, 19.00 Uhr | Theater in den Probebühnen
anlässlich der Premiere von MONSIEUR PIERRE GEHT ONLINE
Die Ausstellung ist jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn der Vorstellung für Besucher geöffnet. Abendkasse jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn eben dort.